Unternehmen und Strategie

Lokal verwurzelt, global gewachsen

Starke Wurzeln geben STIHL die Kraft zu wachsen. In unseren bald 100 Jahren Firmengeschichte sind wir vom Familienbetrieb in Schwaben zu einem weltumspannend tätigen Unternehmen geworden. Im Zentrum unseres Handelns stehen der Mensch, die Natur und deren Kraft zu wachsen. Das hat uns bisher angetrieben, und das bleibt auch künftig unser Ansporn.

Die STIHL Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller von Motorsägen und -geräten. Seit 1971 sind wir die meistverkaufte Motorsägenmarke weltweit. 1926 hat Andreas Stihl in Bad Cannstatt (Baden-Württemberg) sein Unternehmen gegründet – heute umspannt das Produktions- und Vertriebsnetz unserer Firmengruppe die ganze Welt.

Zu unserem Produktionsverbund zählen jeweils rechtlich selbstständige Werke in sieben Ländern. So entstehen unter anderem Magnesiumgussteile, Sägeketten und Vergaser in eigener Verantwortung der jeweiligen Produktionsgesellschaft. Jüngster Zuwachs in der STIHL Gruppe ist der sächsische Gartentechnik-Spezialist Mogatec GmbH 1, den wir 2023 übernommen haben. Zuvor unterhielten wir fast 30 Jahre lang eine vertrauensvolle Geschäftsbeziehung zur Mogatec GmbH. Der Zukauf stärkt STIHL nicht nur im Wachstumsmarkt Akku, durch den weiteren Ausbau der eigenen Wertschöpfungstiefe wird die STIHL Gruppe vor allem noch resilienter gegen Unsicherheiten in den globalen Lieferketten.

¹ Die Daten der Mogatec GmbH sind in diesem Nachhaltigkeitsbericht noch nicht enthalten.

Unser Tätigkeitsfeld

STIHL entwickelt, fertigt und vertreibt motorbetriebene Geräte für die Forst- und Landwirtschaft, die Landschaftspflege, die Bauwirtschaft sowie alle Gartenfreunde. Neben unserer bekanntesten Produktgruppe, den Motorsägen, zählen Motorsensen, Heckenscheren, Blas- und Sprühgeräte, Reinigungsgeräte, Trennschleifer, Bohrgeräte, Rasenmäher und Mähroboter zu unserer technologischen Kernkompetenz.

Vom Maschinenbauer entwickelt sich STIHL immer mehr zum Mechatronik- und Softwareunternehmen. Diese Transformation unterstützen wir derzeit etwa mit Investitionen in die Digitalisierung unserer Produkte und Dienstleistungen. Beim Thema Akku-Antrieb wiederum ist STIHL schon seit 2009 ein Treiber am Markt. Wir machen zwar auch unser traditionelles Geschäft mit benzinbetriebenen Geräten immer umweltfreundlicher und wollen es langfristig fortführen – Geräte mit Akku-Antrieb aber sind unsere wichtigsten Wachstumstreiber. Den Absatzanteil von Akku-Geräten wollen wir bis 2027 auf mindestens 35 Prozent steigern, bis 2035 sollen es 80 Prozent werden. 2023 waren es rund 24 Prozent – ein Anstieg von rund vier Prozent im Vergleich zu 2022. In Deutschland ist der Absatz von Akku-Motoreinheiten bereits seit dem Jahr 2020 höher als der von Benzinmotoren. Wichtige Standortentscheidungen sind ebenfalls mit unserer Akku-Strategie verknüpft: Von 2024 an werden wir auch an unserem Stammsitz in Waiblingen Profi-Akku-Geräte fertigen. 2025 soll zudem unser neues Werk für Akku- und Elektrogeräte in Rumänien die Arbeit aufnehmen.

Zu unserem Produktportfolio zählen darüber hinaus Betriebsstoffe, Zubehör und persönliche Schutzausrüstung sowie digitale Lösungen und Services für unsere Kundinnen und Kunden. Unser Magnesium-Druckgusswerk in Weinsheim, der asiatische Vergaserhersteller ZAMA, COSMOS STIHL Manufacturing aus den USA sowie Mogatec in Sachsen sind auch für Unternehmen außerhalb des STIHL Verbunds tätig, unter anderem für die Automobilindustrie.

Nachhaltiges Wirtschaften

Als unabhängiges Familienunternehmen ist STIHL seit seiner Gründung 1926 nachhaltig aktiv: Wir wirtschaften nicht kurzfristig für den Gewinn, sondern langfristig für Generationen – im Sinne des Unternehmens, unserer Kundinnen und Kunden, unserer Mitarbeitenden, der Natur und der Gesellschaft. Zu unseren Kernwerten zählt seit Beginn ein hohes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Umwelt sowie allen Menschen, die mit STIHL zu tun haben: ob als Beschäftigte, Bürgerinnen und Bürger oder Kundinnen und Kunden. Alles zusammen sichert unseren langfristigen Erfolg.

Die Eigenkapitalquote beträgt rund 66 Prozent. Investitionen können wir grundsätzlich aus eigenen Mitteln tätigen und uns so unsere Unabhängigkeit bewahren. Wir wollen unsere Wertschöpfungstiefe ausbauen, um uns im Wettbewerb zu stärken, auch in Krisen handlungsfähig zu bleiben sowie Arbeitsplätze zu sichern und zu schaffen.

Zusammenarbeit mit Start-ups

Mit Investitionen und Kollaborationen im Bereich Nachhaltigkeit wollen wir unsere Kompetenzen gezielt erweitern: Unsere Corporate-Venture-Einheit STIHL Ventures GmbH (ehemals STIHL Digital GmbH) investiert in und kooperiert mit Start-ups, deren Innovationen uns unter anderem dabei helfen, nachhaltige und innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Im Berichtsjahr haben wir zum Beispiel mit TinyMobileRobots und Spotta zusammengearbeitet.

Beteiligung an
innovativen Start-ups

Mit dem dänischen Start-up TinyMobileRobots arbeitet STIHL seit mehreren Jahren zusammen. Die autonomen Linienmarkierungs-Roboter kommen unter anderem auf Sportfeldern zum Einsatz. Ein geschäftlicher Schwerpunkt liegt in Europa und in den USA. Die Geräte von TinyMobile Robots sparen bis zu zwei Drittel der Farbe im Vergleich zu manuellen Markierarbeiten und tragen somit zum Umweltschutz bei. Außerdem bietet das Unternehmen wertvolles Know-how im Bereich robotischer Profi-Geräte für STIHL.



Im Berichtsjahr neu hinzugekommen ist unser Investment in Spotta. Das Start-up mit Sitz im britischen Cambridge digitalisiert das Schädlings-Monitoring und trägt so zum nachhaltigen Insektenmanagement bei. Der Einsatz der Lösung ermöglicht zielgenaues Handeln, was einen großflächigen Einsatz von Insektiziden vermeidet und drohende Gefahren für Ernten durch Benachrichtigung per digitalem Dashboard in Echtzeit verhindert. Die eigenentwickelten Sensoren kommen etwa in Wäldern oder der Landwirtschaft zum Einsatz. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Hotelzimmer, um Bettwanzen zu entdecken und eine Ausbreitung einzudämmen.


Das Geschäftsjahr 2023

Nach wachstumsstarken Vorjahren sind die Absatzzahlen 2023 gesunken. Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Angesichts von hohen Energiepreisen, Inflation und Konjunkturschwäche gaben Konsumentinnen und Konsumenten ihr Geld insgesamt zurückhaltender und seltener für STIHL Produkte aus. Neben der weltweiten Kaufzurückhaltung wirkten sich auch die gut gefüllten Lager des Fachhandels bremsend auf die Absatzentwicklung aus.

Dies hatte auch Auswirkungen auf den Umsatz. Mit unseren mehr als 19.800 Mitarbeitenden erzielten wir einen Erlös in Höhe von 5,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,5 Milliarden Euro). Das entspricht einem Minus von 4,1 Prozent.

Unternehmensstruktur und -führung

Gute Unternehmensführung bei STIHL bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Handeln an Nachhaltigkeit auszurichten. In der STIHL Holding AG & Co. KG sind alle STIHL Gesellschaften vereint. Seit 2002 führt ein familienfremder Vorstand das operative Geschäft der Gruppe. Er besteht aus sechs Mitgliedern. Die Aufteilung der Vorstandsressorts ist in der Geschäftsordnung des Vorstands geregelt. Der Vorstand wird durch den Aufsichtsrat der STIHL AG bestellt.

Der Beirat der STIHL Holding AG & Co. KG trifft Entscheidungen über die strategische Ausrichtung der Gruppe und besteht aus acht Mitgliedern. Ergänzt werden die Vertreter der Gesellschafter durch externe Vertreter, die ebenfalls von den Gesellschaftern bestimmt werden. Der Aufsichtsrat der STIHL AG hat zwölf Mitglieder. Seine Aufgaben sind per Gesetz definiert. Gemäß dem deutschen Mitbestimmungsrecht besteht der Aufsichtsrat aus jeweils sechs Anteilseigner- und Arbeitnehmervertretern. Die sechs Anteilseignervertreter werden von der Hauptversammlung der STIHL AG auf Vorschlag der Gesellschafter gewählt. Die Belegschaft der deutschen Standorte wählt alle fünf Jahre vier der Arbeitnehmervertreter, zwei weitere entsendet die Gewerkschaft IG Metall. Sowohl der Aufsichtsrat als auch der Beirat haben einen Personalausschuss gebildet.

2023 wurden Aufsichtsrat und Beirat neu besetzt.


Wesentliches Kriterium für die Auswahl der Gremienmitglieder durch die Gesellschafter ist eine geeignete Qualifikation: Die externen Vertreter sollen dem Unternehmen mit ihrer außerhalb der STIHL Gruppe gesammelten Expertise, ihrer Erfahrung und ihrem Know-how beratend zur Seite stehen. Überkreuzbeteiligungen mit Lieferanten bestehen nicht. Ebenso fanden keine Geschäfte zu marktunüblichen Konditionen mit nahestehenden Personen oder Unternehmen statt.

Die Mitglieder von Beirat und Aufsichtsrat erhalten eine feste Vergütung und ein Sitzungsgeld. Die Vorstandsvergütung besteht aus einem fixen Bestandteil sowie einem variablen Anteil, der sich am Unternehmenserfolg orientiert. Nachhaltigkeitsaspekte werden hierbei nicht gesondert berücksichtigt. Für die Festlegung der Vergütung von Beirat, Aufsichtsrat und Vorstand nutzt STIHL Marktvergleiche durch externe Vergütungsexperten.

Vorsitzender des Beirats und Aufsichtsrats ist Dr. Nikolas Stihl, der den Vorsitz 2012 von seinem Vater Hans Peter Stihl übernommen hat. Hans Peter Stihl ist Ehrenvorsitzender beider Gremien und persönlich haftender Gesellschafter der STIHL Holding AG & Co. KG.

Risikomanagement

Vorausschauendes Risikomanagement ist für ein weitsichtig handelndes Unternehmen wie STIHL ein wichtiges Element in allen Entscheidungen und Geschäftsprozessen. Es ist nur eines einer Vielzahl von Systemen, die STIHL nutzt, um Risiken zu messen, zu kontrollieren und zu steuern. Die operativen Bereiche betreiben im Rahmen ihrer regionalen oder weltweiten Verantwortung ein individuelles Risikomanagement. Identifizierte Risiken für das Unternehmen besprechen, bewerten und berichten die Verantwortlichen regelmäßig. Jährlich überprüfen sie zudem die Risikofelder und passen sie an, um neue und entstehende Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und anzugehen. Dazu zählen etwa Risiken der IT-Sicherheit oder solche, die aus dem Klimawandel resultieren. Dabei nutzt STIHL weltweit einheitliche Bewertungsgrundsätze und Prozesse, die in einem entsprechenden Regelwerk festgeschrieben sind.

Organisatorisch betreut die Stabsabteilung Interne Revision das Risikomanagementsystem der STIHL Gruppe. Sie berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Das Risikomanagement liegt in der Verantwortung des Vorstands und seine Ergebnisse werden regelmäßig an den Beirat kommuniziert. Gemeinsam wird über die Definition weiterer Unternehmensrisiken entschieden, die dann von den einzelnen Verantwortlichen nachgehalten werden. Für jedes Risiko im Risikoinventar bestehen geeignete Maßnahmen zur Überwachung und Absicherung.

Compliance

Compliance beschreibt die Einhaltung gesetzlicher und interner Bestimmungen. Sie verpflichtet alle Beschäftigten in ihrem Handeln innerhalb und außerhalb der STIHL Gruppe. Unser Handeln orientiert sich dabei an den Grundwerten Aufrichtigkeit, Gesetzestreue und Fairness. Wir halten die Gesetze in allen Ländern, in denen wir tätig sind, ein.

Wir wenden uns konsequent gegen Korruption und Bestechung. Unsere Werte sind in der STIHL Unternehmens­kultur sowie seit 2022 in unserem neuen Verhaltenskodex festgehalten. Sie dienen unseren Beschäftigten als Richtschnur für ihr Handeln im Unternehmen sowie gegenüber Geschäftspartnern.

In allen STIHL Gesellschaften gibt es ein internes Regelwerk, mit dem die Gesetzeskonformität sichergestellt wird. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, Korruption und Interessenkonflikte effektiv zu unterbinden sowie Kartellrechtsverstöße zu vermeiden. Durch ein stetes Monitoring sind wir über neue gesetzliche Vorgaben im Bilde und tauschen uns darüber auch mit externen Expertinnen und Experten aus, etwa über Verbände. Unsere Beschäftigten schulen wir regelmäßig entsprechend ihren Aufgaben. Um das Korruptionsrisiko zu minimieren, praktiziert STIHL die Funktionstrennung, setzt auf Genehmigungsverfahren sowie das Vieraugenprinzip.

Die Koordination aller operativen Compliance-Themen obliegt dem Group Compliance Officer. Er ist die erste Kontaktperson bei Fragestellungen zur Compliance und berichtet an den Vorstand Personal und Recht. Der Verantwortliche arbeitet gemeinsam mit dem Group Compliance Department eng mit den Bereichen Interne Revision, Risikomanagement und Recht sowie mit den lokalen Compliance-Ansprechpartnerinnen und -partnern in allen STIHL Gesellschaften zusammen.

Um auch weiterhin gesetzeskonform und im Einklang mit unseren Werten zu wirtschaften, entwickelt STIHL das Compliance-Management-System unter den Aspekten Vermeidung, Früherkennung und Reaktion permanent weiter. Seit 2022 zählt dies auch zu unseren Unternehmenszielen: Wir haben Unterziele und Kennzahlen für die Weiterentwicklung definiert, die Verantwortlichen berichten dem Vorstand regelmäßig über die Fortschritte.

Eine zentrale Voraussetzung für Compliance Management ist ein effektives Risikomanagement. Angesichts der regulatorischen Vorgaben durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) lag der Fokus der Compliance-Risikoanalyse im Berichtszeitraum darauf, Risiken betreffend Menschen- und Umweltrechte zu identifizieren, zu bewerten und zu steuern. Die Risikoanalyse umfasste Geschäftsbereiche und verbundene Unternehmen der STIHL Gruppe. Über die Risikoanalyse wird im Rahmen des LkSG-Berichts an das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) berichtet.

Als wichtiges Werkzeug zur Vorbeugung von Compliance-Verstößen hat STIHL 2022 einen Verhaltenskodex für Mitarbeitende entwickelt, der auf den Prinzipien der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) fußt. Das Unternehmen bekennt sich darin zur Einhaltung der international anerkannten Menschenrechte. Der Kodex wurde Ende 2022 zunächst intern auf verschiedenen Plattformen in Deutsch und Englisch veröffentlicht und im Berichtszeitraum weltweit in der STIHL Gruppe verbreitet. Wichtigste Kanäle hierfür waren das STIHL Intranet sowie verschiedene Schulungen und Kommunikationsangebote. Um alle Beschäftigten bestmöglich zu erreichen, stehen inzwischen neben Deutsch und Englisch auch Sprachversionen auf Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Chinesisch zur Verfügung.

Der Verhaltenskodex bildet neben den Themen Korruptionsbekämpfung und Kartellrecht den Schwerpunkt unserer Compliance-Schulungen. Deren Inhalte sind für alle Mitarbeitenden verpflichtend; für besonders exponierte Fachbereiche vertiefen wir sie zusätzlich. 2023 standen die weitere Kommunikation des Verhaltenskodex sowie dessen Verankerung im operativen Tagesgeschäft im Mittelpunkt. So wurde im Berichtszeitraum ein individuelles E-Learning zum Verhaltenskodex erstellt, das 2024 ausgerollt wird. Organisatorisch wurde das Compliance Management durch mehr Personalressourcen im Waiblinger Stammhaus weiter gestärkt. Im Zusammenhang mit dem LkSG hat STIHL zum März 2023 zudem einen Menschenrechtsbeauftragten für die Unternehmensgruppe ernannt.

Als weitere Präventionsmaßnahme hat STIHL ein Hinweisgebersystem eingerichtet, über das Beschäftigte, Geschäftspartner oder Dritte Verdachtsfälle von Compliance-Verstößen auch anonym melden können. 2023 sind insgesamt 188 Hinweise im System für die Gruppe eingegangen, die STIHL in einem definierten Prozess geprüft hat. Bestätigt haben sich 56 Verdachtsfälle, bei denen Compliance-Verstöße festgestellt wurden. Zu beachten ist dabei, dass sich zum Teil mehrere Hinweise auf denselben Sachverhalt bezogen haben. Der deutliche Anstieg im Vergleich zum Vorjahr resultiert vor allem aus der Tatsache, dass das Hinweisgebersystem „Integrity-Line“ erst Ende 2022 ausgerollt und implementiert wurde und 2023 das erste Geschäftsjahr ist, in dem die Hinweise vollständig erhoben wurden. Die Anzahl der Hinweise verdeutlicht, in welchem Maße die STIHL Beschäftigten und weitere Adressaten die Compliance-Organisation und das Hinweisgebersystem akzeptieren und ihnen vertrauen.

Die STIHL Gruppe hat in einem seit 2020 laufenden Auskunftsverfahren mit dem Bundeskartellamt zusammengearbeitet. Dabei geht es um eine Klausel, die in einigen Verträgen zwischen der für den deutschen Markt zuständigen STIHL Vertriebsgesellschaft und STIHL Fachhändlern verwendet wurde. Nach Einschätzung des Amts hat diese Klausel gegen das Kartellrecht verstoßen. STIHL hält diese Einschätzung für falsch und hat daher Beschwerde beim OLG Düsseldorf eingelegt. Das Verfahren läuft noch.

STIHL und seine Mitarbeitenden engagieren sich in unterschiedlichen Verbänden und Initiativen (Auszug):

  • ABIMAQ - Associação Brasileira da Indústria de Máquinas e Equipamentos (São Paulo, Brasilien)
  • BDG – Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (Düsseldorf, Deutschland)
  • DGFP - Deutsche Gesellschaft für Personalführung (Stuttgart, Deutschland)
  • DIHK – Deutsche Industrie- und Handelskammer (Berlin, Deutschland)
  • eFuel Alliance – Interessengemeinschaft (Hamburg, Deutschland)
  • EGMF – European Garden Machinery industry Federation (Brüssel, Belgien)
  • EUROMOT – European Association of Internal Combustion Engine Manufacturers (Brüssel, Belgien)
  • European Power Tool Association (Brüssel, Belgien)
  • IHK – Industrie und Handelskammer Region Stuttgart (Deutschland)
  • IMA – International Magnesium Association (Saint Paul, Minnesota, USA)
  • IVG – Industrieverband Garten (Düsseldorf, Deutschland)
  • OPEI – Outdoor Power Equipment Institute (Alexandria, USA)
  • Südwestmetall – Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie (Baden-Württemberg, Deutschland)
  • UVSH – Unternehmerverband Südhessen (Darmstadt, Deutschland)
  • VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (Frankfurt a. M., Deutschland)
  • vem.die arbeitgeber – Arbeitgeberverband Rheinland-Pfalz (Koblenz, Deutschland)

Nachhaltigkeit als Strategie

Nachhaltigkeit ist unser Kompass in herausfordernden Zeiten. Und nur mit nachhaltigem Denken und Handeln können wir einigen der größten Probleme unserer Zeit begegnen. Um auf diesem klaren Weg zu bleiben, verankert STIHL Nachhaltigkeit strategisch und organisatorisch.

Die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben viele andere Themen aus den Nachrichten verdrängt. Damit sind Herausforderungen wie die Folgen des Klimawandels aber nicht verschwunden. Frieden ist ebenso eine Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung wie das Bewusstsein, dass die bisherige ressourcen- und treibhausgasintensive Wirtschaftsweise so keinen Bestand haben kann. Das gilt auch für globale Menschenrechtsverletzungen, die in einer wirtschaftlich, ökologisch und sozial nachhaltigen Welt keinen Platz haben. Deshalb setzen wir uns bei STIHL in unserem Einflussbereich für mehr Nachhaltigkeit ein. Wir wollen Teil der Lösung sein. Dazu haben wir 2021 beschlossen, unsere Unternehmenstätigkeit so auszurichten, dass negative ökologische Auswirkungen weiter reduziert werden und wir unsere Sorgfaltspflichten in der Lieferkette wahrnehmen.

Zu den wichtigsten Weichenstellungen von Beginn an zählte die Benennung eines gruppenweiten Nachhaltigkeitsbeauftragten (siehe Interview). Zudem haben wir einen Steuerkreis Nachhaltigkeit gebildet sowie eine Wesentlichkeitsanalyse und gruppenweite Nachhaltigkeitsziele erarbeitet. Damit haben wir der nachhaltigen Unternehmensstrategie eine realistische Zielrichtung gegeben und Themen identifiziert, an denen wir arbeiten wollen. Durch diesen Prozess haben wir die seit 2016 bestehende Nachhaltigkeitspolitik von STIHL zu einer geschäftlich relevanten Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt.

Wesentliche Themen

Die Strategie soll die vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen bündeln und so verstärken. Unterm Strich wollen wir einen messbaren Beitrag zum Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen leisten.

Dabei sind drei Aspekte ausschlaggebend: Zum einen will STIHL dort einen Beitrag leisten, wo wir Expertise mitbringen und Einfluss ausüben können. Zum anderen wollen wir uns mit bestimmten Themen in der Öffentlichkeit positionieren. Und schließlich erfüllen wir mit unseren Aktivitäten auch neue gesetzliche Anforderungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland und die europäische Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die ab dem Geschäftsjahr 2025 für uns verpflichtend wird. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist daher kein Selbstzweck, sondern wesentliche Komponente unserer Unternehmensstrategie. Sie richtet STIHL auf eine nachhaltige Zukunft aus. Die Strategie haben wir zusammen mit internen und externen Stakeholdern entwickelt, im Oktober 2021 hat der Vorstand sie diskutiert, im Dezember 2021 wurde sie vom Beirat beschlossen.

Den Prozess der Wesentlichkeits­analyse haben wir im Nachhaltigkeits­bericht 2021 genauer beschrieben

Wesentlichkeits­matrix

Identifiziert haben wir für STIHL elf wesentliche Themen, darunter vier Umweltaspekte: Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Materialmanagement, Vermeidung von Umweltverschmutzung sowie Schutz der Biodiversität. Die elf Themen haben wir (mit Überschneidungen) drei strategischen Fokusfeldern zugeordnet: Ökosysteme, Kreisläufe und Sorgfalt. Sie bilden die Basis unseres Nachhaltigkeitsmanagements (vgl. Wesentlichkeitsmatrix).

Unsere Fokusfelder korrespondieren mit jeweils zwei SDGs: Ökosysteme mit SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) und SDG 15 (Leben an Land), Kreisläufe mit SDG 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion) und SDG 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) sowie das Fokusfeld Sorgfalt mit SDG 8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum) und SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen).

Strategische Fokusfelder

Nachhaltigkeitsmanagement

Zur operativen Umsetzung der Fokusfelder arbeiten der Nachhaltigkeitsbeauftragte und der Steuerkreis Nachhaltigkeit Hand in Hand. Beim Nachhaltigkeitsbeauftragten liegt die fachliche Leitung des Steuerkreises Nachhaltigkeit, der vier Mal im Jahr zusammenkommt. Er bereitet Vorstandsentscheidungen vor und gibt Empfehlungen. Im Steuerkreis wird zu allen Nachhaltigkeitsprojekten informiert und berichtet, und er stößt bei Bedarf neue Projekte an.

Die Vorstände Personal und Recht, Produktion und Materialwirtschaft sowie Entwicklung nehmen fest an den Sitzungen des Steuerkreises teil; die beiden erstgenannten agieren als Themenpaten im Vorstand. Grundsätzlich ist jedes Vorstandsressort außerdem durch eine Führungskraft aus der zweiten Ebene im Steuerkreis Nachhaltigkeit vertreten, weitere STIHL Expertinnen und Experten verstärken das Gremium. Der Nachhaltigkeitsbeauftragte ist im Vorstandsressort Personal und Recht angesiedelt. Er informiert regelmäßig und bei Bedarf ad hoc im Gesamtvorstand und Beirat zu allen strategisch relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Der Vorstand gibt die Nachhaltigkeitsberichterstattung frei, dem Beirat wird diese ebenfalls vorgelegt.

Nachhaltigkeits­organisation der STIHL Gruppe



2023 hat STIHL zahlreiche Initiativen gestartet, die in den kommenden Jahren fortgeführt werden. Darunter sind Projekte zu einem möglichst weitgehend kreislauffähigen Produkt und zu nachhaltigen Werkstoffen und Prozesschemikalien ebenso wie ein neues Mobilitätskonzept, verbunden mit überarbeiteten Richtlinien für Firmenwagen. Auch haben wir nun gruppenweit Potenziale zur CO2-Reduktion identifiziert und wollen in diesem Zusammenhang unter anderem weltweit ein identisches Energiemanagementsystem einführen. Im Berichtsjahr haben wir zudem den Beitritt von STIHL zur Science Based Targets initiative (SBTi) vorbereitet; das Commitment ist für 2024 geplant. Ebenfalls beschäftigt haben uns die Berichtspflichten, die sich aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU, der EU-Taxonomie sowie dem Carbon Border Adjustment Mechanism (CO2-Grenzausgleichsmechanismus, CBAM) ergeben. Gerade den regulatorischen Rahmen zum Thema Nachhaltigkeit haben wir dauerhaft im Blick: Ändert sich die Gesetzeslage absehbar, arbeitet sich zunächst der Steuerkreis inhaltlich ein und identifiziert dann die passenden Ansprechpartnerinnen und -partner im Unternehmen. Andere im Vorjahr festgelegte Nachhaltigkeitsziele verfolgen wir weiter. Dazu gehört unser Anspruch, den Verbrauch von Erdgas und -öl bis 2030 unternehmensweit um 40 Prozent gegenüber 2019 zu reduzieren.

Damit die operative Einführung und Umsetzung von Nachhaltigkeit bei STIHL gelingen, haben wir ein systematisches Vorgehen entwickelt. Wir haben aus unseren Zielen in den drei Fokusfeldern Themenmodule gebildet und Target Statements je Ziel erarbeitet. Diese Statements sind entscheidend für die allgemeinverständliche Kommunikation unserer Vorhaben im Unternehmen: Aus ihnen ergeben sich klare Rahmenvorgaben und Kennzahlen, zudem definieren wir Entwicklungsziele und Messverfahren für diese Kennzahlen. An dem Prozess wirken alle Abteilungen mit, die für die Umsetzung der Ziele jeweils erforderlich sind – am Ende soll es ein partizipativer Umsetzungsweg sein. Eine wichtige Rolle dabei spielen Schulungen von Führungskräften und Mitarbeitenden, die sie befähigen, die an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen.

Nachhaltigkeitsziele

Unsere Fokusfelder Ökosysteme, Kreisläufe und Sorgfalt beinhalten Themenbausteine, die wir in einer standardisierten Form behandeln. Wir definieren Grundrichtungen und legen KPIs (Key Performance Indicators) fest.

Ökosysteme
Maßnahmen zum Klimaschutz Leben an Land

Klimaschutz

Ab 2022
Treibhausgasneutralität bei Scope 1 und 2 in allen Produktionsgesellschaften

2022 erreicht durch einen Mix aus Ausgleichszertifikaten und CO2-Einlagerung durch Agroforstwirtschaft in Kooperation mit Fairventures
Zum Inhalt

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Ab 2023
Treibhausgasneutralität bei Scope 1 und 2 in allen Vertriebsgesellschaften

2023 erreicht durch einen Mix aus Ausgleichszertifikaten und CO2-Einlagerung durch Agroforstwirtschaft in Kooperation mit Fairventures
Zum Inhalt

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Ab 2022
Entwicklung von Reduktions­zielen für Scope-3-Emissionen

Bestandsaufnahme 2022 gestartet und 2023 aktiviert.
Zum Inhalt

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Bis 2030
Reduktion des fossilen Energie­verbrauchs um 40% gegenüber 2019

Maßnahmen erarbeitet, mit denen das Ziel übererfüllt wird.
Zum Inhalt

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Ab 2022
Entwicklung Product Carbon Footprint

Gestartet und in Bearbeitung
Zum Inhalt

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Biodiversität und Schutz der Ökosysteme

2022
Ausarbeitung eines Biodiversitäts­konzepts für spezifische Kundengruppen

Projekt 2023 abgeschlossen. Maßnahmen aus den heraus resultierenden Erkenntnisse gestartet.
Zum Inhalt

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Kreisläufe
Industrie, Innovation und Infrastruktur Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Kreislaufwirtschaft und Materialmanagement

Bis 2024
Machbarkeitsstudie für ein vollständig am Kreislauf­denken orientiertes Produkt

In Bearbeitung
Zum Inhalt

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2023
Potenzial­analyse zur Steigerung des Anteils von Sekundär­rohstoffen

In Bearbeitung
Zum Inhalt

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Vermeidung von Umweltverschmutzung und Schadstoffmanagement

Bis 2024
Ausarbeitung einer Strategie für aus Umweltsicht als kritisch definierte Rohstoffe

Aufbau einer Struktur und eines Prozesses für die Analyse der Rohstoffe (Magnesium 25 %, Akku-Zellen 10 %, Textilien 10 %)
Zum Inhalt

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Bis 2025
Maßnahmenplan zur Vermeidung schädlicher Prozesschemikalien

Projekt 2023 gestartet
Zum Inahlt

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2022
Formulierung konkreter Ziele zur Reduzierung von Kunststoffverpackungen und von CO₂-Emissionen

Finalisierung von nachhaltigeren Alternativen, Einführung von neuen Verpackungen
Zum Inhalt

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Sorgfalt
Gesundheit und Wohlergehen Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Gesundheit und Sicherheit

2022
Prüfung von Möglichkeiten, die Unfall­häufigkeit pro 1 Million Arbeitsstunden weiter zu reduzieren

Start einer neuen Arbeitssicherheitskampagne 2023
Zum Inhalt

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Nichtdiskriminierung

2022
Definition von Maßnahmen und Zielen zu mehr Transparenz und Stärkung von Vielfalt und Inklusion in der Belegschaft

Bestandsaufnahme bestehender Angebote 2023
Zum Inhalt

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Menschen- und Arbeitnehmerrechte

Ab 2022
Lieferketten­management in Übereinstimmung mit LkSG

Kontinuierliches Monitoring weiterer gesetzlicher Anforderungen
Zum Inhalt

Governance und Compliance

Bis 2023
Entwicklung abgeleiteter Nachhaltigkeitsziele für jede STIHL Gesellschaft

Aufnahme von „Nachhaltigkeit“ in das Unternehmenszielsystem und Definition von Kennzahlen

Vorgaben entwickelt und mit Gesellschaften diskutiert, laufende Weiterentwicklung

Integration von Nachhaltigkeitskriterien für alle wesentlichen Entscheidungsprozesse

Laufender Prozess

Monitoring von gesetzlichen Vorgaben, zum Beispiel CSRD, EU-Taxonomie, Batterieverordnung

Laufender Prozess

Stakeholderdialog

STIHL hat im Rahmen der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie die Interessen von Stakeholdern unter anderem durch Befragungen, Teilnahmen an Workshops und die Einbeziehung öffentlich bekannter Positionen der Stakeholder berücksichtigt. In Sachen Nachhaltigkeit tauschen wir uns laufend außerdem mit Kundinnen und Kunden, der Wissenschaft (Thema Biodiversität), Kommunen (Biodiversität und positive Beiträge zum Klimaschutz) sowie Banken aus.

Im Rahmen der ISO-Zertifizierungen von Managementsystemen zu Qualität, Umwelt, Arbeitsschutz und Energie erheben und bewerten externe Zertifizierer regelmäßig die Erwartungen und Anforderungen an STIHL. Relevante Ergebnisse fließen in die Gestaltung von Produkten und Prozessen ein.

Darüber hinaus stehen wir mit einer großen Bandbreite an Kommunikationsinstrumenten in ständigem Austausch mit Stakeholdern. Für Beschäftigte sind dies interne Kanäle wie das Intranet, Betriebsversammlungen, Videobotschaften, Aushänge, Mitarbeitendengespräche, Befragungen und das betriebliche Vorschlagswesen. Mit privaten und gewerblichen Kundinnen und Kunden sowie dem Fachhandel kommunizieren wir über Befragungen, auf Messen und Kongressen, über den Kundenservice, die Hotline, Social Media, unsere Website etc. Mit der Beteiligung an Buchprojekten und Veröffentlichungen stellen wir uns der Diskussion mit der interessierten Öffentlichkeit. Bei Bauprojekten gehen wir im Rahmen von Round-Table-Gesprächen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern in den Austausch. Lieferanten binden wir über Gespräche, Verhandlungen, Selbstauskünfte und Audits ein, Behörden über persönliche Kontakte und die Beteiligung an Projekten, die Wissenschaft durch gezielte Kooperationen mit Hochschulen und Zusammenarbeit in Projekten. Mit Nichtregierungsorganisationen arbeiten wir in Projekten auf lokaler oder regionaler Ebene zusammen und unterstützen sie. Über eine aktive Pressearbeit sowie unsere Website und deren Dialogmöglichkeiten stehen wir außerdem mit einer weit größeren Menge an Stakeholdern in Kontakt, etwa mit Medien und der interessierten Öffentlichkeit. Wir sind an Austausch und Feedback interessiert und entwickeln uns durch Anregungen weiter.

Stakeholder bei STIHL

3 Fragen an DR. Friedemann Stock

Bei ihm laufen die Fäden aller Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen zusammen: Dr. Friedemann Stock ist seit 2021 der Nachhaltigkeitsbeauftragte der STIHL Gruppe. Eine Position, für die der promovierte Physiker viel Durchblick braucht – und einen langen Atem.

Haben Sie sich den Job so vorgestellt?

Dr. Friedemann Stock Ich konnte ihn mir gar nicht konkret vorstellen – die Stelle wurde ja neu geschaffen. Was ich aber wusste: Bei STIHL gibt es ganz viele Fäden, an denen man in puncto Nachhaltigkeit anknüpfen kann. Die Aufgabe, diese Enden zusammenzuführen, hat mich gereizt.

Nachhaltiger zu werden heißt, Dinge anders zu machen. Wie nimmt man Menschen bei diesem Veränderungsprozess mit?

Dr. Stock Durch eine klare Strategie und offene Kommunikation. Unsere Mitarbeitenden und Zulieferer müssen wissen, was wir vorhaben – und was ihr jeweiliger Beitrag dazu ist. Unser Ansatz ist es deshalb, Nachhaltigkeitsthemen direkt vom zuständigen Fachbereich angehen und umsetzen zu lassen, sozusagen als Teil des Tagesgeschäfts. Wichtig ist mir auch die Botschaft, dass Veränderungen Zeit brauchen. Niemand muss Angst haben, dass wir von heute auf morgen alles umkrempeln.

Wo steht die STIHL Gruppe bei der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie?

Dr. Stock Bei einigen Themen sind wir schon weit, bei anderen stehen wir noch am Anfang. Beim Energiemanagement zum Beispiel wurden die Grundlagen gelegt: Wir haben konkrete Vorgaben für jedes Unternehmen der Gruppe entwickelt und in Schulungen erläutert. Bei den nachhaltigen Lieferketten sind wir sogar noch ein Stück weiter: Dort haben wir den Aspekt „Menschen- und Arbeitsrechte“ in den Einkaufsprozess integriert und einen Verhaltenskodex für unsere Lieferanten erarbeitet. Das sind Etappenerfolge, aber beide Beispiele zeigen auch: Jetzt fängt die Arbeit erst an! Denn neue Prozesse müssen ja auch gelebt werden. Nachhaltigkeit ist für mich deshalb kein Projekt, das man irgendwann abhaken könnte. Sie ist ein Weg, auf dem wir uns weiterentwickeln und immer wieder neue Dinge lernen.

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